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WAT

WAT NEUBAU, Zieglergasse 21, 1070 Wien
Obmann Edgar Mehser, Tel. 0664/435 30 50

Ausflugsfahrt am Samstag, den 15.06.2019

Unter dem Titel "Ausflug ins Wald-/Weinviertel" hat am Samstag, den 15.06.2019 eine Busfahrt stattgefunden. Der von unserem Verein organisierte Ausflug führte uns nach Drosendorf, wo wir eine Stadtführung machten. Von Drosendorf sind wir mit dem "Reblaus Express" nach Retz weitergefahren, um hier vor allem die "Retzer Erlebniskeller" zu besuchen. Danach fuhren wir mit dem Bummelzug, der s.g. "Weinbergschnecke" zu der "Alten Windmühle". Im "Windmühlheurigen" ließen wir dann bei Heurigenschmankerln und guten Wein den gemütlichen Reisetag ausklingen.

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Reiseroute/Reiseprogramm:

Wien – Drosendorf mit Stadtführung – Fahrt mit dem „Reblaus Express“ von Drosendorf nach Retz – Führung durch die Retzer Erlebniskeller und Stadtführung – Fahrt mit der „Weinbergschnecke“ zur Alten Windmühle mit Führung – Windmühlheuriger am Kalvarienberg – Heimatdenkmal in Unterretzbach - Wien
Treffpunkt: Busbahnhof - U3 Erdberg; geplante Abfahrt: 8 Uhr

Nachdem für den Ausflugstag Temperaturen um 35°C prognostiziert wurden, dachten alle 40 mitreisende Personen, dass die Reise eine schweißtreibende Angelegenheit sein wird. Wie sich aber im Laufe des Tages herausstellte hatten wir ein großes Glück, weil die Temperatur durch eine Art leichter Hochnebel und durch zahlreiche harmlose Wolken am Himmel stark gedämpft wurde. Es war wohl diesig und etwas schwül aber für alle erträglich. Außerdem war der Bus klimatisiert und unser Busfahrer Wolfgang hatte genug kalte Getränke mitgeführt.

Wie geplant, pünktlich um acht Uhr sind wir losgefahren. Unser Fahrer Wolfgang hat uns einen guten Morgen und eine gute Reise gewünscht und unser Obmann Edgar begrüßte alle Vereinsmitglieder, Mitglieder des Freizeitclubs sowie deren Angehörige und Freunde. Auch Edgar wünschte uns einen schönen Ausflug und interessante und bleibende Eindrücke. Edgar entschuldigte Edi, den eigentlichen Initiator dieser Reise und seine Frau, die wegen eines Urlaubes - der zeitig in der Früh beginnt - an unserem Ausflug nicht teilnehmen können. Des Weiteren informierte uns Edgar über den Tagesablauf und darüber, was von dem Verein bezahlt wird und was in Eigenregie zu begleichen ist. Danach ist Edgar mit unserer Kassiererin Kerstin gemeinsam durch den Bus gegangen, um den Preis in der Höhe von € 50,- für die Reise von den Nichtmitgliedern einzusammeln.

Milos hat uns inzwischen genauere und interessante Informationen über die einzelnen Ausflugstationen vorgelesen, die er aus diversen Prospekten und aus dem Internet zusammengestellt hat und hat uns zwei Fragen zum Munterwerden gestellt. Die erste Frage lautete: Wir besuchen heute sowohl Weinviertel als auch Waldviertel - im welchen dieser Gebiete die zwei Orte Retz und Drosendorf liegen? Natürlich hat das jeder bis auf Milos gewusst – Drosendorf im Waldviertel und Retz im Weinviertel. Die zweite Frage war eine Schätzfrage: Wie weit von der Grenze Tschechiens werden wir uns heute den ganzen Tag bewegen? Die Antwort lautete von 3 bis 5 km.

Nach einer Fahrt von etwas mehr als einer Stunde erreichten wir Drosendorf im Waldviertel. Drosendorf ist die einzige Stadt Österreichs, die von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer umgeben ist. In diesem mittelalterlichen Städtchen knapp an der Grenze Tschechiens warteten auf uns zwei Stadtführerinnen, die uns auf zwei Gruppen aufteilten. Beim Führen entlang der Stadtmauern, durch das Schloss und die Kirche sowie beim Brunnen und Pranger am Hauptplatz, erfuhren wir von den Damen viel Interessantes über die Geschichte und die Entstehung der Stadt. Nachdem wir das Städtchen und seine Umgebung kennengelernt haben kann gesagt werden, dass Drosendorf an der Thaya ein schöner, ruhiger Rückzugsort ist den man weiterempfehlen kann, wenn man sich nach einer Auszeit sehnt.

Nach einer Führungsdauer von eineinhalb Stunden landeten wir am Bahnhof von Drosendorf, wo bereits unser Chauffeur Wolfgang in seinem Bus auf uns mit heißen Würsteln wartete. Nach diesem kleinen Imbiss bestiegen wir den „Reblaus Express“. Diese nostalgische Erlebnisbahn verbindet auf einer Strecke von 40 km die stillen Wälder und Teiche des Walviertels mit den rebenbewachsenen Hügeln des Weinviertels. Wir nahmen in den dunkelgrünen Waggons mit offenen Plattformen Platz und fühlten uns sofort um Jahrzehnte zurückversetzt. Der Zug fuhr auch sehr langsam und phasenweise „schritt“ er direkt über die zum Teil durch den starken Regen der vorigen Nacht unterspülten Schienen. Es war abenteuerlich und einige von uns bekamen es mit der Angst zu tun. Um dieses Abenteuer leichter zu ertragen bzw. zu überstehen, haben einige von uns den Schutz im Heurigenwaggon gesucht, wo vor allem Frizzante Rosé gegen die Angst geholfen hat. Aber auch die guten und süßen Mehlspeisen trugen sicher dazu bei. So konnten wir uns wieder voll darauf konzentrieren die schöne Landschaft, die an uns vorbei glitt, zu bewundern.

Nach einer Fahrt von über einer Stunde stiegen wir am Bahnhof in Retz aus und in einen Bummelzug um, der uns auf den Hauptplatz der Stadt gebracht hat. Hier warteten auf uns zwei Weinexperten, die uns in zwei Gruppen aufgeteilt und in die Retzer Kellerwelten entführt haben. Dieser größte historische Weinkeller Österreichs hat einiges zu bieten, was keiner von uns vermutet hat. Die Retzer Erlebniskeller erstrecken sich auf eine Gesamtlänge von 20 km unter dem Stadtkern. Die Keller sind bis zu 20 m tief im bloßen Meeressand gegraben und teilweise dreigeschoßig angelegt. In den Kellern herrscht eine konstante Temperatur von 10-12°C. Nach eineinhalb Stunden haben uns unsere Führer halberfroren an die Oberfläche gebracht. Damit wir schnell wieder auf Temperatur kommen, bekamen wir abschließend in einer Vinothek einige Weine zum Verkosten.

Dann sind wir wieder in den Bummelzug, der s.g. Weinbergschnecke gestiegen um uns die Weinstadt Retz selbst etwas näher anzuschauen. So konnten wir auf dem größten Marktplatz Österreichs die prächtigen Barock- und Biedermeierbauten, allen voran das Rathaus, das Verderberhaus im venezianischen Baustil und das Sgraffitohaus bequem im Sitzen bewundern. Nach einigen Runden durch die schmalen Gassen der Stadt führte uns der Zug auf den Kalvarienberg von dem man einen herrlichen Blick auf die Stadt Retz, eine tolle Aussicht auf die Weingärten und auf die Landschaft hat, die weit nach Tschechien reicht.

Hier steht auch das Wahrzeichen der Stadt, die Windmühle. Die seit 1924 unter Denkmalschutz stehende Windmühle ist eine der letzten betriebsfähigen Windmühlen Österreichs. Auch hier wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und von zwei fachkundigen Damen durch die enge Mühle geschleust. Die interessante Besichtigung dauerte knapp eine Stunde und endete im Keller der Windmühle, wo wir ebenfalls einige Weinsorten kosten mussten. Einige Schritte unterhalb der Windmühle wartete auf uns ein Heurigenlokal. Hier haben wir uns draußen im Schatten bei einer guten Jause und einem Achterl Wein und kühlen Getränken von den Strapazen der Führungen erholt. Bevor wir nach mehr als einer Stunde in den Bus gestiegen sind, konnten wir nochmals das herrliche Panorama genießen.

Auf dem Weg nach Wien haben wir bei Unterretzbach noch eine kurze Pause bei einem Heimatdenkmal der vertriebenen Sudetendeutschen gemacht. Das Denkmal, das als Aussichtsturm errichtet wurde, bietet eine gute Sicht nach Znaim. Oben auf dem Turm sind Richtungspfeile mit den Namen der Orte und ihre Entfernung in Kilometern angebracht, wo die Vertriebenen jahrzehntelang hingefahren sind, um ihre Geburtsorte wenigstens aus der Ferne sehen zu können.

Unterwegs nach Wien tauchten plötzlich einige halbvolle Flaschen Schnaps auf, die Wolfgang noch von der Gansel-Fahrt vom vorigen Jahr aufgehoben hat.  Edgar und Milos sind durch den Bus gegangen und versuchten den Schnaps an Interessenten zu verteilen. Auch Roswitha und Carola haben es mit ihrem mitgebrachten und selbstgemachten Likör bzw. Schnaps versucht. Trotz allen Bemühungen ist es ihnen nicht gelungen, alles leer zu bekommen. Ich fürchte, dass Wolfgang den Rest für unsere nächste Reise aufheben muss. Wolfgang hat nämlich schon einige Ideen wohin wir noch in diesem Jahr zum Gansel-Essen fahren und wohin wir im nächsten Jahr den Vereinsausflug machen könnten.
 
Wir trafen beim Busbahnhof in Erdberg pünktlich um 20:15 ein. Noch im Bus, bevor wir angekommen sind, hat sich Wolfgang und Edgar von uns verabschiedet und drückten die Hoffnung aus, dass uns der Ausflug gefallen hat und dass wir viele positive Eindrücke von dieser Reise mit nach Hause nehmen werden. Edgar dankte unserem Chauffeur Wolfgang, dass er uns sicher an alle Orte gebracht hat und wünschte uns eine gute Heimfahrt und ein schönes Wochenende!

Zu der sehr gelungenen Aktion ist von meiner Seite nur folgendes anzumerken: „Nach dem Ausflug ist vor dem Ausflug und wir sind schon sehr neugierig wohin die nächste Reise gehen wird!“
 
*  Herzlichen Dank an Milos, dem Verfasser dieser Zeilen!